Vor langer, langer Zeit wohnte ein Bauer in Puddemin, der hatte eine schöne und fleißige Frau. Für all die Armen, die vor ihre Tür kamen, hatte sie stets eine milde Gabe und ein freundliches Wort. Sie war überaus hilfsbereit und hatte eine mitfühlende Seele, so dass sie im ganzen Dorfe und Kirchspiele von allen Leuten geliebt und geschätzt ward.
Diese Frau hatte sieben Kinder, lauter hübsche kleine Mädchen, von der die älteste 12 und die jüngste zwei Jahre alt war. Alle Mädchen gingen gleich gekleidet, mit bunten Röcken und bunten Schürzen samt einem roten Mützchen. Sie liefen die meiste Zeit des Jahres barfuß, denn all die Schuhe und Strümpfe hätten wohl zu viel gekostet. Die Mutter kümmerte sich mit großer Sorgfalt um ihre Kinder. Sie hielt sie reinlich und anmutig, wusch und kämmte sie morgens früh und abends spät, lehrte sie lesen, schreiben und singen, und erzog sie in aller Freundlichkeit, Sanftmut und Güte.
Wenn sie auf dem Felde war oder Besorgungen in der nahegelegenen Stadt machen musste, so bat sie oft Barbara, die die älteste der Schwestern war, auf die jüngeren Acht zu geben.
So geschah es auch an diesem Tage um die Osterzeit, da die Bauersleute zur Kirche nach Swantow gehen wollten. Schnell waren ein paar Bücher ausgewählt, daraus während der Abwesenheit der Eltern vorgelesen und gesungen werden sollte. Für die Kleineren legte die Bäuerin das Spielzeug bereit und machte sich alsbald mit ihrem Manne auf den Weg zum Kirchlein.
Anfangs waren die Kinder auch recht artig…….